Das Land braucht starke Hirten

Wir leben heute in einer Zeit in der echte, starke Hirten eine Seltenheit geworden sind. Das christliche Bild vom Hirtendienst wird meist derart verweichlicht dargestellt, dass wohl so manch ein Mann sich überhaupt nicht damit identifizieren kann. Die verweiblichten Darstellungen von Jesus die einen fröhlichen, immer lächelnden, lieblichen, fast schon mütterlichen Jesus zeigen der niemals zürnt oder zurechtweist, haben das Bild des Hirten für kämpferische Herzen unattraktiv gemacht. Wer «hirtlich» ist, so die vorherrschende Meinung, muss wohl irgendwie weich, harmonisch und niemals verletzend oder beurteilend sein. Ich musste letzthin schmunzeln, als ein Gottesdienst sich dem Ende zuneigte und auf dem Bildschirm «Hat dir der Gottesdienst gefallen?» erschien. Wem sollte denn der Gottesdienst gefallen? Gott oder den Menschen?

Wusstest du, dass Hirten in biblischen Zeiten harte, raue Gesellen waren, die bei Wind und Wetter, Kälte und Hitze draussen bei ihren Herden waren, um sie vor Bären und Löwen zu beschützen? David erzählt: «Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen.» David war ein Mann nach Gottes Wohlgefallen. Er verstand etwas vom wahren Hirtentum.

Im bekannten Psalm 23 macht uns David auf den Stecken und Stab des Hirten aufmerksam. Der Stecken dient als Schlagstock um Feinde zu vertreiben und der Stab diente der Leitung der Schafe. «Und wenn ich auch wanderte durchs Tal des Todesschattens, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.»

Ein wahrer Hirte beschützt also seine Herde und leitet und erzieht sie. Er wandert mit der Herde mit und führt sie an stille Wasser. Er ist sich nicht zu schade die Dinge klar beim Namen zu nennen und Eindringlinge und Wölfe zu entlarven und zu vertreiben. Er verlässt seine Komfortzone und zieht mit den Schafen mit, in welchem Sumpf sie sich gerade auch befinden. Dabei leitet er sie zurück auf den sicheren, schmalen und geraden Weg, der aber bekanntlich mühsam und schmerzhaft ist. Er hat ein Ziel vor Augen und weicht nicht zur Rechten noch zur Linken davon ab. Und doch in all dem, nimmt er Rücksicht auf die schwächeren Schafe, verlangsamt nötigenfalls das Tempo, damit auch keines verloren geht. Und wenn eines sich zu weit vom Oberhirten entfernt hat und in den Rachen des Löwen gekommen ist, geht er hin und versucht es dem Widersacher und der Sünde wieder zu entreissen, indem er den Schrecken des Herrn kennt und unter Tränen ermahnt, korrigiert, zurechtweist und nötigenfalls bestraft, selbst wenn das ihm und anderen unangenehm ist. Wahre Seelsorge bedeutet, dafür Sorge zu tragen, dass eine Seele nicht in Ewigkeit verloren geht.

Ein wahrer Hirte will den Schmerz nicht vermeiden, sondern hilft durch den Schmerz hindurch. Er lässt sich nicht von Harmoniesucht leiten, sondern findet klare Worte, um die Dinge beim Namen zu nennen. In all dem legt er sein Leben nieder, um die Herde in Sanftmut (Mut zur Sanftheit) zu leiten und mit Stärke zu beschützen. Ein wahrer Hirte weiss, dass er Gott immer mehr fürchten und gehorchen muss als den Menschen. Möge der Geist Gottes wieder tapfere, mutige, entschlossen vorangehende selbstlose Hirten hervorbringen, welche die Herde schützen und leiten. Sie werden den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit von Christus selbst empfangen. (1.Petrus 5:4)

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